Walles Pferderat
Walles Pferderat

Eifel Blick Distanzfahrt 2019

Ein "kleiner" Bericht unserer ersten Distanzfahrt mit Shettys im Zweispänner
Ich hatte mich getraut die 7. Eifel-Blick Distanz zu nennen nachdem fest stand das auch eine Distanzfahrt angeboten wird.
Wir sind am also am Samstag die Eifel-Blick Distanz mit den Shettys im Zweispänner gestartet... Damit ich in dem ganzen Stress und der nervlichen Anspannung nicht durcheinander komme hatte ich zuvor sowohl Ponys als auch Ausrüstung in rosa und rot "makiert", da die beiden zuhause auch diese beiden Farben zugewiesen bekommen hatten. Das machte es für meinen Beifahrer und Trosser auch leichter die beiden Ponys auseinader zu halten

Die VU am Freitag abend verlief absolut stressfrei für uns alle mit Puls von 48 bei den Ponys...
Ich packte die Ponys über Nacht vorsorglich in ihre Outdoordecken da ein zimlicher Wind über den Berg fegte. Sie stehen zuhause zwar ohne Decken, aber auf so einer Distanz ist es meiner Meinung nach nochmal was anderes, da sie auf begrenzten Raum untergebracht sind usw. Außerdem bauten wir im Paddock einen Pavillon für meine Mäuse auf, falls es zu sonnig ist. Die beiden schauten sich das treiben auf der Campwiese kurz an um sich dann ausgiebig dem Heu und Kraftfutter zu widmen. Wir bewunderten die Hammeraussicht die man von der Campwiese aus hat.
Am Samstag haben wir dann früh die Ponys angeschirrt und sind zum Startplatz runter, wo bereits einige Starter warteten. Es gab einige Pferde die ein wenig Probleme mit dem Anblick von Ponys/Kutsche hatten, da aber genügend Platz war kam es zumindest hier zu keinen Vorfällen.
Die Strecke verlief auf breiten schotterigen Wegen oft durch Wald oder am Waldrand entlang. Es war sehr bergig und anstrengend, aber gutes Pony-Wetter. Hätte ich vorher geahnt wie viel Berg es ist , hätte ich vermutlich garnicht genannt. Vor dem Vetcheck der ersten Runde kam ein kurzer, sehr steiler Anstieg. Ich ließ die Ponys diesen im Schritt hoch ziehen. Da die Ponys auch am Anfang etwas übermotiviert waren und öfter angaloppierten kamen sie mit Puls von 104/64 an, der aber innerhalb kurzer Zeit mit abwaschen auch bei Dalli auf 64 kam. Hier zeigte sich auch deutlich das Dalli die fleißigere in der Kutsche ist, da Dicki immer etwas fauler zieht... Trinken wollten sie zu diesem Zeitpunkt noch nix. Waren allerdings dort auch gerade mal 10 km unterwegs was zuhause unsere "Keksrunden" sind.
Einige Reiter hatten ein paar Probleme ihre Pferde an uns vorbei zu reiten. Die Wege waren breit genug das wir uns möglichst weit an die Seiten stellten und brav jedesmal die Ponys durchparierten zum stehen.
Leider kam es trotzdem zu einem "Vorfall" das ein Pferd beim vorbeireiten in eine Buckeltriade verfiel und seine Reiterin wild um sich bockend abwarf? Eines der beiden Mitreiter sprang sofort vom Pferd um das freilaufende, immer noch bockende Pferd einzufangen. Meine Beifahrerin blieb bei den Ponys und ich rannte ebenfalls den Berg runter um Pferd und Reiter zu helfen. GsD war nicht mehr passiert und nachdem ich der Reiterin half das sie ihr Pferd neu satteln konnte und Sicher auch wieder alle auf ihren Pferden aufsteigen konnten. Wir setzten unsere Fahrt erst fort nachdem die Gruppe außer Sicht war.
Die große Pause fand am Camplatz statt in der beide Ponys mit einem 80er Puls reintrabten der innerhalb 10 min bei beiden 60/64 betrug. Alle Untersuchungen wurden mit einem A bewertet sodass wir unsere Stunde Pause antreten konnten.
Hiernach ging es weiter auf den zweiten Teil der Strecke.
Es gab eine Bachquerung die ich zwar ansteuerte, aber dann doch umfahren habe da Dicki sich weigerte... Dalli abdrängte und dieses dann "fupp im Wasser/Graben verschwand". Das drehen der Kutsche aus dem Graben heraus war dann nochmal ein wenig unschön anzusehn, aber ging ja nicht anders ?‍♀️ Ich hätte die Ponys bestimmt dort durch den Bach zwingen können, da aber eine Ausweichstrecke angeboten wurde, wählte ich die stressfreiere, Sichere Möglichkeit.
Es ging auf eine etwas längere Asphaltierte Strecke... um danach das Grauen der Eifel mit Kutsche kennen zu lernen! ?
Ein mega lang gezogener Berg über rund 4km! Als Reiter kann man ja absteigen und das Pferd muss nur sich hoch schaffen. Als Fahrer hängt die Kutsche trotzdem noch dran. Aber auch diesen Berg haben wir überwunden und kamen dann locker, flockig im Ziel der ersten 40 km am Camp mit sagenhaften Pulswert von 48 und 52 an! In der NU die gleichzeitig die VU für den nächsten Tag war gab es dann Pulswerte von 52/56 vermutlich auch weil ich die beiden mit einer Abschwitzdecke versehn hatte, die Wärme staute sich deutlich darunter musste ich feststellen.
Da auch von Tierärtzlicher Seite nix dagegen sprach und die Ponys mehr wie fit waren, wurde der Zweite Tag in Angriff genommen... Das hieß für mich aber auch das meine Ponys für den 2. Tag in der Pause nochmal Kraftfutter haben müssen. Ich hatte ja garnicht geplant am 2. Tag nochmal los zu fahren und fast das gesamte Futter schon verfüttert. ?
Mein Trosser sprach die Teilnehmer an um nach Kraftfutter zu "betteln". Vielen lieben, tausend Dank wurde uns dann etwas bereitwillg abgegeben. ???

Als ich morgens die Outdoordecken abgenommen habe war mir sofort aufgefallen das beide Ponys recht kühl auf der Haut wirkten. Somit ließ ich meine Abschwitzdecken bei beiden Ponys bis kurz vorm los fahren am Start drauf. Das Wetter war kühl. Für die Ponys gut. Als wir am Start warteten konnte man auch sehen das Dicki ein wenig zitterte. Ich nahm die Decken auf der Kutsche mit für den Fall das unser Trosser nicht da ist wenn wir in benötigen bzw. generell um für den Fall der Fälle eine Decke dabei zu haben.
Aus der Erfahrung vom Vortag holten wir an dem steilen, kurzen Berg schwung und ich ließ die Ponys diesen in einem schnellen Galopp hochrennen. Oben am Berg stand unser Trosser bereits mit den Wassereimern. Beide Ponys wurden ausgiebig gewässert und kamen locker im Vet-Check an. Puls 88/84. Dalli trank ein wenig und beide bekamen für die paar min bis der Puls bei beiden runter war die Decken über den Hintern gelegt.
Wir kamen in der großen Pause mit 72/60 an. Der Puls war innerhalb 2 min von 72 auf 56 runter. Alles gut.
Auf der 2. Runde haben wir dort wo sich die Wege (mal wieder) kreuzten leider statt rechts, links genommen und sind falsch herum auf die Strecke gekommen. ?Die Ponys liefen flott und munter den Berg runter, überall waren Makierungen, sodass wir erst viel zu spät realisiert hatten das wir uns falsch herum auf der Strecke befanden! ? Megascheiße! Trotzdem entschied ich das wir den Berg erstmal zuende runter fahren, da unten am Berg eine Wasserstelle vom Veranstalter war und ich irgendwie auch nicht Sicher war was/wie ich weiter mache/entscheide...
Unten angekommen erstmal ein wenig Ratlosigkeit... Ponys getränkt und etwas abgewaschen. Uns erklären lassen wie viel km vor und hinter und überhaupt waren/sind. Das Regelwerk sagt- zurück auf die Strecke ab da wo man sie verlassen hatte... Das ist hart, ganz, ganz, hart zu Wissen das man diesen Scheiß elendigen, langen, steilen Berg wieder hoch musste!!!!! Ich dachte noch einen Moment nach. -> Pause für die Ponys... kein Handyempfang um mit dem Veranstalter Rücksprache zu halten...
Aufgeben? Falsch herum die Strecke zu Ende fahren? Diesen fiesen Berg nehmen und hoffen das man die Stelle erwischt wo man falsch abgebogen ist...? Die Konzentration ließ bei uns allen nach. Man fragt sich was mach ich hier eigentlich???!!!! Ich hatte doch nur 40km geplant (und darauf trainiert)... Wir hatten schon 60 km ohne Probleme geschafft...meine armen Ponys dachte ich die ganze Zeit... Meine Beifahrerin traute sich gar nicht mehr überhaupt was zu sagen,?? ?Sie hatte die Karte in der Hand und war sich Sicher das wir richtig herum waren, mein Navi sagte was anderes. Aber Navis können auch lügen, bzw. wir waren ja auf der Strecke, nur halt von der anderen Seite. Für mich sahen alle Wege irgendwie gleich aus, da ich mich mehr auf das Fahren als solche konzentrierte. Das Navi akzeptierte nach wenigen Metern einfach das wir die Tour andersherum fuhren
Okay, wenn ich das Ding hier ordentlich und Regelkonform zu Ende bringen will, muss ich diesen Fuck Berg nehmen! Ich habe den Puls der Ponys überprüft, der mir sagte alles im grünen Bereich. ? Es half nix wir mussten den Scheißberg wieder hoch! Immerhin haben uns ab und zu jetzt Reiter überholt das wir uns nicht komplett verlassen und einsam fühlten. Nur schade das die auf dem Heimweg waren und wir diesen Berg gleich nochmal hoch fahren werden...?
Unser Trosser dagegen fing sich an Sorgen zu machen. Fragte jeden ob man uns gesehn hat...
Irgendwann im Berg ging das Telefon wieder und wir klärten unseren Trosser auf das es wohl noch lange dauern wird bis wir bei ihm ankommen werden. Genau genommen dauerte es 7,5 km und 1 Stunde mehr steilen Eifler Berg!
Endlich wieder auf der Richtigen Strecke angekommen kam unser Trosser dann alle paar km und die Ponys wurden reichlich gekühlt und nahmen auch immer mal wieder etwas Wasser zum trinken an.
Den Bach ließen wir diesesmal sofort links liegen, fühlten uns teilweise sehr einsam auf der Strecke. Fast alle waren schon lange wieder im Ziel. Unsere Laune war am Tiefpunkt. Unser Trosser versuchte uns zu motivieren nicht aufzugeben... Kurz vor diesem verdammten langen Berg nahm ich unserem Trosser einen Eimer ab um ihn auf der Kutsche mit zu nehmen. Unten am Tor nochmal Veranstalterwasser genutzt und dann hieß es für meine Ponys, meine Beifahrerin und mich die Beine in die Hand zu nehmen und langsam aber stetig den Berg zu erklimmen.
Ich hatte schon auf der ersten Tour gesehn das es 2-3 Stellen am Rand des Weges gab wo sich Wasser sammelte. Wir nutzten alle diese Wasseransammlungen so gut es ging aus. Meine Befahrerin hielt die Ponys und ich kletterte unzählige male in die Gräben um meine Ponys mit Wasser zu versorgen. Was war ich froh das wir den Eimer mitgenommen haben!
Mein Kreislauf machte nun zwischendrin ein wenig schlapp und ich fiel beinahe Kopfüber ins Wasser. Okay, nun war ich wieder wach und lachen ging auch wieder.? Die Ponys zogen immer wieder die Kutsche an auch wenn sie eigentlich anhalten sollten. Die dachten sich wohl auch "Los jetzt wir wollen nach Hause"!
Ein letzter Anstieg... Die Ponys stampften die Hufe in den harten Eifler Boden, wollten das letzte Wasser nicht mehr im stehend übergekippt bekommen, zogen einfach weiter. GoGoGo... das Ziel ist in Sicht und es lag eine Gesamzstrecke von 87 km hinter uns...
Kaum zu fassen rannten die Ponys locker, flockig in einem schnellen Trab ins Ziel! Ich war überglücklich das die Tierärztin die Ponys mit sagenhaften 56 und 48 gemessen hat!! Die Ponys waren deutlich fitter als wir uns fühlten!
Sie trabten dann noch die Campwiese zu unserem Paddock mit der Kutsche hoch sodass wir dort in Ruhe ausspannen konnten. Kurz nochmal was fressen gelassen um dann den 2. Wert beim TA abzuholen.
Die Ponys kamen in den Paddock und genossen das gute Eifler Heu. Ich überprüfte Gurtlage, Beine usw. Nun hieß es warten auf die NU. Meine Ponys machten so einen guten Eindruck das ich Ihnen die 2 Stunden Pause gönnte ohne ständigen gefummel mit rumführen, Füße wickeln o.ä. Die beiden wollten nur Heu fressen. ?
Die NU verlief mit 52/56 Puls und alle weiteren Werte mit 1 und A ?????
GESCHAFFT! Unsere erste Distanzfahrt mit Shettys im Zweispänner in den Eifler Bergen! Wir haben als dritte von 9 Fahrern die gesamte Strecke bewältigt mit guten Regenerationswerten.. Lediglich 3 Fahrer haben überhaupt die gesamte Strecke genommen.
Die Ponys sind mit guten Werten ins die Vet-Checks, Pause und vor allem auch im Ziel angekommen! heute nach wie vor Glasklare Beine! Nienieniemals hätte ich erwartet das die beiden Mäuse so super laufen. Wir wurden mit wunderschönen Ausblicken belohnt.
Auch das treiben auf der Campwiese, das überholen der anderen Reiter/Fahrer ect. pp. haben sie absolut souverän gemeistert. Vor allem wenn man bedenkt das es für die Ponys das erste mal war auf so einer Veranstaltung. Ich konnte von meinen früheren Erfahrungen auf Distanzritten mit meinem Araber profitieren...
Megascheiße war, das wir auf der letzten Runde leider vertan haben und den längsten, steilen Berg dadurch 2x hoch mussten da das Regelwerk vorschreibt zurück zum Punkt wo man sich verfahren hat... Dumm das wir das ganze 7 km getan hatten. Somit haben die Ponys 87 km gelaufen die echt hart für uns alle waren. Um so erstaunter war ich das die beiden mit super Puls nach so einer Strecke im Ziel angekommen waren. Auch die Nachuntersuchung haben sie mit Bravour gemeistert
Da soll nochmal jemand sagen das man mit Shettys nix rocken könnte... Bin megastolz und glücklich.
Das ganze war allerdings auch von der Logistik für uns eine große Herausforderung... ·

Wer mag kann sich unsere Fahrt auf komoot ansehn. Wie gesagt auf der 2 Runde am 2. Tag leider falschherum abgebogen und da ja Makierungen da waren- erst zu spät geschnallt das wir verkehrt herum auf der Strecke- sind und ausgerechnet den schlimmsten Berg dadurch doppelt hoch mussten??
1. Runde 1. Tag
https://www.komoot.de/tour/78565040
2. Runde 1. Tag
https://www.komoot.de/tour/78605790
1. Runde 2. Tag
https://www.komoot.de/tour/78780478
2. Runde 2. Tag
https://www.komoot.de/tour/78888206

 

 

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